Umweltfreundliche Netze für weniger Plastikmüll im Meer

Plastikmüll im Meer gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Im neuen Forschungsprojekt „DropS“ sollen neue, umweltfreundliche Netze entwickelt werden. Das Erfahrungswissen der Krabbenfischer fließt dabei mit ein. Finanziert wird das Projekt durch den Europäischen Meeres- und Fischereifonds sowie durch die Länder Niedersachen und Schleswig-Holstein. Die Projektleitung liegt beim Thünen-Institut für Ostseefischerei.

Spaziergänger finden an den Nordseestränden häufig orangefarbene Plastikfäden. Die „Dolly Ropes“ gehören zum Scheuerschutz von Grundschleppnetzen, die europaweit unter anderem in der Krabben-, Schollen- und Seezungenfischerei eingesetzt werden. Sie verhindern das Aufreißen der Steerte, wenn diese an Steinen oder Muscheln am Meeresboden hängenbleiben. Teile dieses Scheuerschutzes reißen immer wieder ab und die Plastikfäden werden u. a. zur tödlichen Gefahr für Seevögel.

Beim neuen Forschungsprojekt entwickelt das Thünen-Institut für Ostseefischerei Netze mit weniger Bodenkontakt. Das Ziel: Der Scheuerschutz soll überflüssig werden. Die Krabbenfischer lassen bei der Konstruktion ihre Erfahrungen einfließen. Die neuen Netze werden dann auf den Kuttern der Krabbenfischer-Flotte getestet. Philipp Oberdörffer, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft: „Wir beteiligen uns sehr gern an diesem Projekt. Es ist unser erklärtes Ziel, die Krabbenfischerei so schonend wie möglich zu gestalten und den Müll im Meer – also unseren Fanggründen - zu reduzieren.“

Der Europäische Meeres- und Fischereifonds finanziert das Projekt „Dolly Rope Suspension" (DropS). Niedersachsen und Schleswig-Holstein steuern die notwendige Kofinanzierung bei. Der Gesamtetat des Projektes liegt bei 420.000€. Beim Projektstart sagte der Kieler Umweltminister Dr. Robert Habeck: „Besonders freut uns, dass auch die Fischerei dieses Problem erkannt hat, voll hinter dem Projekt steht und sich aktiv beteiligen wird. Dies ist ein wichtiger Schritt um sicherzustellen, dass die erforderlichen Informationen aus der Fischerei in das Projekt einfließen und die Projektergebnisse später auch zur Anwendung kommen." Das Projekt läuft drei Jahre; Ergebnisse werden Anfang 2021 vorliegen.

 

 

 

 

 

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